top of page

Zehn Handlungsfelder für eine erfolgreiche Digitale Transformation

Es gibt viele Möglichkeiten um eine digitale Transformation erfolgreich anzugehen. Die folgenden Handlungsfelder machen dich und deine Organisation für die Zukunft bereit.



 

Ist deine Organisation für den nächsten Schritt in der digitalen Transformation bereit?



 


In meinem Beratungsalltag durfte ich schon zahlreiche Unternehmen aus den verschiedensten Branchen kennenlernen. Je nach Umfeld und Führungsperson unterscheidet sich das Vorgehen in Transformationen. Es gibt nicht das eine richtige oder falsche Vorgehen - viele Wege führen zum Erfolg. Digitale Transformationen sind so individuell wie die Unternehmen in denen sie stattfinden. Dennoch gibt es Muster in erfolgreichen Vorgehensweisen, die ich immer wieder beobachte. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden hier einige zentrale Handlungsfelder für die digitale Transformation zusammenzustellen.

  1. Menschen und Kultur: Nachhaltige Veränderungskultur Kläre in der Organisation ob es wirklich eine digitale Transformation braucht und warum eine digitale Transformation sinnvoll wäre. Ein klares "WARUM" ist sehr wichtig um den nötigen Rückhalt zu bekommen und die Bereitschaft für eine tiefgreifende Veränderung zu erlangen. Beziehe verschiedenste Anspruchsgruppen wie Eigentümer, Verwaltungsräte, Führungskräfte, Mitarbeiter und unbedingt auch Kunden sowie Lieferanten konsequent in die Überlegungen mit ein. Der Einbezug angefangen mit Interviews über Dialoge und Workshops bis hinzu Co-Creation Initiativen enthalten - je nach dem wo die Organisation und die Transformation steht. Mache Wertschätzung und Respekt vor Unterschiedlichkeiten zum Kern deiner Kultur. Menschen werden immer der wichtigste Erfolgsfaktor sein - egal ob in der Rolle als Mitarbeitende/r, Kunde/ Kundin oder Lieferant/in. Gebe deinen Mitarbeitenden die Chance Dinge auszuprobieren, Fehler zu machen und daraus zu lernen, ganz so wie man es mit lernenden Kindern tun würden (wertschätzend gemeint). Das neugierig, erkundende und vorbehaltlose Mindset eines lernenden Kindes kann als bedeutendes Vorbild dienen. Zugleich brauchen Menschen meist einen Leuchtturm und gewisse Leitplanken, die ihnen Orientierung im Alltag bieten und eine effiziente Zusammenarbeit ermöglichen

  2. Bestehendes Nutzen: Exploit! Ist das bestehende Geschäftsmodell intakt und weist noch Potentiale auf? Dann kann es sich lohnen mit der Standardisierung und Automatisierung von Geschäftsabläufen zu beginnen. Beginne frühzeitig damit, Prozesse und Arbeitsabläufe zu messen und KPI's zu definieren. Hole das Maximum aus dem bestehenden Geschäftsmodell heraus. Damit können sowohl Führungskräfte als auch die Belegschaft wertvolle Erfahrungen sammeln und üben, denn Übung spielt genauso wie in anderen Bereichen eine wesentliche Rolle. Zudem führt eine gesteigerte Effizienz zu freien Ressourcen und geringeren Kosten. Eingespielte und rentable Geschäftsmodelle können eine bedeutende tragende Säule für weitere Investitionen einer langfristig ausgelegten Transformation darstellen. Wichtig: Es muss nicht immer die gesamte Prozesslandschaft auf den Kopf gestellt werden. Auch viele kleine Schritte führen zum Ziel, wenn sie konsequent in die richtige Richtung zielen.

  3. Entscheidungen treffen: Schnell und informiert entscheiden Unternehmen sollten kontinuierlich üben, die Effizienz und Dauer von Entscheidungsprozessen zu reduzieren. Dokumentiere und reflektiere wichtige Entscheidungsprozesse (aus der jüngsten Vergangenheit) und frage dich stets, was eine schnellere Entscheidung verhindert hat. Manchmal sind es fehlende Informationen, fehlendes Know-How oder fehlende Erfahrungswerte. In anderen Fällen hemmen komplizierte Entscheidungsprozesse (viele Entscheider), fehlende Kompetenzen oder die Scheu vor Verantwortungsübernahme bzw. die Risikoeinschätzung, welche mit der Entscheidung verbunden ist. Es kommt auch vor, dass gewisse Entscheide unterschiedlich priorisiert werden und damit eine unterschiedliche Auffassung von Dringlichkeit entsteht. Auch die Frage wer entscheidet was, in welchen Fällen hat einen großen Einfluss auf Geschwindigkeit und Qualität von Entscheidungen.

  4. Daten: Erfolg der Zukunft Welche Daten benötigt das Unternehmen heute und welche benötigt das Unternehmen in der Welt von morgen? Welche Daten hat das Unternehmen bereits vorliegen? In welchen Systemen sind die Daten in welcher Qualität, in welchem Format gespeichert? Die Analyse der Datenlandschaft, die Bereinigung und Standardisierung von Datenbestand sowie die Erfassung neuer Daten sind zentrale operative Aufgaben, wenn sich Unternehmen digitaler aufstellen möchten. Es muss dafür gesorgt werden, dass Daten dort zugänglich sind, wo sie benötigt werden - zu dem Zeitpunkt zudem sie benötigt werden. Die Datensicherheit und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, wie das revDSG oder die DSGVO, sind dabei Grundvoraussetzungen. Die Verantwortung für die Datenqualität liegt bei allen die Daten eingeben, bearbeiten oder nutzen. Oft beginnt die Datenqualität damit, dass man beginnen muss die Fragen zu formulieren, für deren Beantwortung gewisse Daten benötigt werden.

  5. Customer Experience: Schnell Nutzen generieren Begeistere deine Kund*innen - nicht nur, indem du sie befragst, einbeziehst und mitgestalten lässt, sondern auch in dem du für deine Kunden so schnell wie möglich spürbaren Nutzen generierst. Zeit ist eine der wertvollsten Währungen über die wir Verfügen können - nicht nur in Form eines Kostenfaktors sondern auch als differenzierendes Merkmal von Time-to-Market für Produkte und Services. Modernes Customer Experience Management bedeutet jedoch nicht, jedem Kundenwunsch nachzugeben und jederzeit die beste Erfahrung zu liefern, die sich der Kunde wünschen kann, insbesondere wenn skalierbare Services aufgebaut werden sollen, kann ein wohlüberlegtes "Nein" die bessere Option sein.

  6. Innovation: Explore and jump the curve! Fördere freies Denken und Innovation. Wenn die Effizienz im alten Geschäftsmodell erstmal gesteigert ist, die Mitarbeiter erste Erfahrung gesammelt haben und sich an die bereichsübergreifende Zusammenarbeit gewöhnt haben, kann die freie Energie in Innovationssprünge geleitet werden. Die Innovation kann entweder in eine eigene Unternehmenseinheit "ausgegliedert" oder Teil des operativen Geschäftsablauf werden - wobei man sich der Herausforderungen der Ambidextrie bewusst sein muss. Wichtig: Echte Innovation ist nur dann möglich, wenn man bereit ist Fehler zu machen.

  7. Risikomanagement: Agiles Arbeiten Auf die Gefahr hin, dass du jetzt den Kopf schüttelst: Agiles Arbeiten ist nichts anderes als eine Form von Risiko-Management in der VUCA-Welt. Korrekt gelebte Agilität hilft uns, besser mit Komplexität umgehen zu können und schneller Feedback von unseren Kunden zu erhalten. Somit reduzieren wir die Wahrscheinlichkeiten, dass wir Dinge oder Services ausliefern, die dem Kunden nur geringen Mehrwert bieten oder sogar technologisch schon überholt sind, bevor sie beim Kunden ankommen.

  8. New Work: Mehr als Home-Office Der Begriff New Work wird heute noch oft mit Home-Office Regelungen oder Wohlbefinden am Arbeitsplatz gleichgesetzt. In divers besetzten Hochleistungsteams hat der Begriff New Work eine ganz andere Bedeutung. Er steht als Synonym für ein werte-orientiertes, selbst bestimmtes Arbeitsumfeld. Es steht für ein wertschätzendes, nachhaltiges Arbeitsumfeld indem sich Mitarbeiter*innen entwickeln können - und nicht "entwickelt werden". New Work erkennt an, dass sich Mitarbeitende (nicht nur theoretisch) jeden Tag von Neuem entscheiden, ob sie (innerlich) kündigen oder motiviert arbeiten und mit Freude ihr Bestes geben, weil das Arbeitsumfeld die entsprechenden Voraussetzungen dafür bietet.

  9. Agile Contracts: Langfristige Beziehungsnetze In einer digitalen Transformation werden Unternehmen früher oder später eng mit verschiedensten Lieferanten zusammenarbeiten müssen, das können externe Berater sein - so wie ich, das können aber auch diverse Technologiespezialisten, SaaS-Provider oder ähnliches sein. Beginne Lieferantenbeziehungen mit dem Prinzip des Vertrauens, formuliere klare Erwartungen, die es ermöglichen gemeinsam zu lernen und zu wachsen. Wichtig ist dabei, dass dein Unternehmen als Auftraggeber stets über ausreichend internes Know-How verfügt, um den Lieferanten einerseits Leitplanken und Orientierung geben zu können und andererseits deren Leistungen beurteilen zu können.

  10. KI & Data Analytics: Probieren geht über Studieren Egal, wo sich das Unternehmen in der digitalen Transformation befindet oder mit was die aktuellen Herausforderungen sind, prüfe (wieder und wieder!) wo es Möglichkeiten gibt mittels Data Analytics oder künstlicher Intelligenz, wie z.B. ChatGPT einen zusätzlichen Nutzen aus Daten zu ziehen, Prozesse zu optimieren, zu skalieren, etc.. Dazu gibt es diverse Anbieter, die KI in ihre Software integrieren (z.B. bei Spesenabrechnungen oder ChatBots). Je nach Ausgangslage in deinem Unternehmen, kann es sich aber auch lohnen eigenes Know-How aufzubauen und eigene Lösungen zu gestalten.


 

Ist deine Organisation für den nächsten Schritt in der digitalen Transformation bereit?



bottom of page